Eine kleine Silvester Geschichte
"Wieso haben Weihnachtsmänner eigentlich immer rote Mäntel an?" fragte sich die kleine Haselnuss und wackelte einwenig mit einem ihrer grünen blättchen.
farben gäbe es ja genug; andere, schöne sogar, z. b. Haselnussbraun oder blattgrün. einwenig verträumt sinnierte die kleine haselnuss diesen farben nach, kam aber bald wieder zum grundthema zurück.
würden die weihnachtsmänner nämlich nicht alle die gleiche farbe, sondern verschiedene farben tragen, so könnten die kinder den weihnachtsmann auswählen, mit der farbe die ihnen am besten gefällt. sie könnten dann seinen schönen mantel bewundern, sich an ihrer lieblingsfarbe erfreuen. farben waren ja wichtig, vorallem bei kindern, die schwere schäden davon tragen können wenn sie farbgeschockt wurden. dies jedenfalls hatte die kleine haselnuss einmal irgendwo gelesen.
aber man stelle sich nur die leuchtenden kinderaugen vor, welche voll bewunderung einen hellbraun gekleideten weihnachtsmann betrachteten, sie würden ihn sofort in ihr herz schliessen und dieser selbst würde, ja müsste dann jeden wunsch dieses kindes erfüllen.
hm, hier trat aber ein probelm auf. hatte jeder weihnachtsmann genügend geld um alle wünsche der ihn anhimmelnden kinder zu erfüllen? oder irgendwie war der weihnachtsmann scheinbar von den eltern der kindern gesponsort, so wird ja alles noch komplizierter. wären die eltern bereit dem weihnachtsmann soviel geld zu geben, um alle wünsche der kinder die ja den weihnachtsmann und nicht sie, die eltern vergötterten, zu erfüllen? da musste sich die kleine Haselnuss mit einem ihrer grünen blättchen nachdenklich an der nase kratzen.
vieleicht war ja dieses rot eine ganz spezielle farbe, welche nichts vom schwarzen russ annahm, welcher ja in den kaminen, welche die weihnachtsmänner am weihnachtsabend herunter zu klettern beliebten, hauste.... oje, oje ein weiteres problem! wenn das mit dem kaminklettern stimmt, so würden ja die weihnachtsmänner die kinder aussuchen und nicht umgekehrt. womit das farbchaos perfekt wäre.
stellen sie sich vor: ein kind welches bäume, wiesen und die schönen, grünen migros budget packungen liebt, würde von einem barbarisch violett gekleideten, überall mit russ verschmierten (violett stösst sicher keinen russ ab, violett ganz sicher nicht) weihnachtsmann, welcher noch den kamin herunter gefallen, anstatt geklettert ist, überrascht.
dieser schock, dieses heulen, diese entäuschung!
und dann steht diese violette katastrophe auf und geht, ein versuchtes lächeln auf den lippen, eine blutende nase, da er kopfvoran den kamin hinunter gestürzt war (violette weihnachtsmänner waren schon immer linkisch) und will dem kind das geschenk überbringen: wollige, lange, unterhosen, violette natürlich................
die kleine haselnuss schauderte ob solch grausligen gedanken.
gut, die eltern wären sicher erleichtert, das jeden-wunsch-erfüllen-müssen-problem wäre damit gelöst. aber dieses arme kind, tat es einem nicht leid?
so wie es schien hatten die menschen die weihnachtsmann-problematik noch nicht ganz gelöst. war ja auch ein ganz komplexes problem.
zum glück bin ich eine einfache haselnuss, dachte die kleine haselnuss und wackelte vergnügt mit ihren grünen blättchen, und sowieso wollte ich ja über etwas ganz anderes nachdenken: wie sollen wir haselnüsse, hier in dieser schönen schale denn den silvester feiern..........