Michael

Neuseeland - das schönste Ende der Welt, wie es von deren Touristen-Ministerium genannt wird - hat eine echt gute Sache zum herumreisen, Backpackers. Die sind ähnlich organisiert wie Jugendherbergen, nur nicht so strikt und engstirning, meistens Familienbetriebe von jungen Leuten. Du kommst dort an und in 2er bis 6er Zimmern breitest du deinen Schlafsack aus. Da vielfach die Duschen und Toiletten für mehrere Zimmer zusammen sind und es nicht blitzt und blankt wie in einem fünf Stern Hotel, ist der Preis recht günstig. Sie brauchen nicht viel Personal. Wie fast überall in Neuseeland sind die Leute offen und gesprächig, und fast immer freundlich. Die Atmosphäre ist gelöst, man trifft viele andere Reisende, tauscht Reiseinformationen aus. Sehr selten trifft ma sogenannte "permanents" an, Leute, die für eine lange Zeit, manchmal sogar Jahre, an diesen Plätzen leben.
In Greymouth traff ich einen dieser "permanents", teilte sogar mit ihm das Zimmer. Es war ein Viererzimmer in einem Gebäude, welches Jahre zuvor noch als Kapuzienerkloster gedient hatte und dies fast hundert Jahre lang. Die Zimmer sind hoch, violette und mit Comics geschmückte - ein anderes Novum dieser Unterkunftsart, die ganzen Gebäude sind manchmal voll Comics an den Wänden, so das wenn du dort ankommst, zuerst mal überall herumwandelst, um all die Stories zu lesen - Wände und in dem Zimmer in welchem ich war, war auch eine alte Kommode, mit Spiegel, sicher auch schon in Gebrauch um den Mönchen zu zeigen, das ihre Scheitel richtig sass.
Als ich mein Zimmer bezog, war niemand dort, die Besitzerinn hatte mich aber informiert, das dort auch ein "permanent" sein Quartier habe. Ich stellte meinen Rucksack neben mein Bett und breitete den Schlafsack aus, damit dieser sich wieder mal ein bisschen auslüften konnte. Als ich mich fertig eingerichtet hatte, sah ich mich im Zimmer um. Auf dem Bett, des "permanents" lag eine Skijacke aus den 70-er Jahren - die jeder richtige Raver sich sicher ohne zweimal nachzudenken ansich gerissen hätte - und auf der Kommode waren Photos einer Frau und eines Mädchens in Rähmchen aufgestellt, ordentlich vor einem Pack Spielkarten plaziert, es sah aus wie ein kleiner Tempel, alles lag auf einer gehäckelten Decke. Ich ging mich Duschen, eine Wohltat nach einem Tag in einem Bus ohne funktionierende Lüftung.

Greymouth liegt an der Westküste der Südinsel und ist überzogen mit Regenwald; warm ist es dort zwar nicht, doch der Regen kommt genug oft um des Waldes Namen gerecht zu werden. Dieser Küstenstreifen wird oft auch als Wet Coast bezeichnet, was sicher stimmt. Doch an diesem Tag hatte ich keinen Regentropfen gesehen und die Sonne hatte erbarmungslos auf den Bus runter gebrannt, dort war eine mörderische Hitze. So ist es verständlich, das ich eine kühle Dusche nur zu gerne empfing. Als ich pfeifend von der Dusche zurück kam, war jemand mehr im Zimmer und wie ich folgerte - dieser jemand zog gerade die 70er-Jahre-Skijacke an - musste dies der "permanent" sein. Ich sagte:"Hi, I'm Marcel". Er blickte kurz auf und murmelte: "Guday, I'm Michael " und wühlte wieder etwas in seinem Plastiksack. Kurz darauf verschwand er wieder aus dem Zimmer.

Ich hatte das Umherziehen ein wenig satt und entschied einige Tage in Greymouth zu bleiben. Zu sehen gab es dort nicht viel, das war mir aber recht, ich hatte ein ruhiges Pub gefunden, wo man ungestört herumhängen konnte, seinen Gedanken nachhängend. Ich hatte dort meinen Stammplatz am Fenster, wo man die Strasse runter sah. Dort konnte man dem Regen zuschauen, wie er versuchte die Häuser weg zu wischen, welche gar nicht an diese rauhe Küste gehörten, eigentlich sollte gar niemand an der West Coast leben, diese ist nicht für Menschen gedacht, es ist dort meistens zu unfreundlich. Vielleicht ist es gerade dies, was die Anziehungskraft der West Coast ausmacht.
Ich war schon mehr als eine Woche in Greymouth, als ich wieder eines Abends an meinem Platz sass und gedankenverloren in mein Bierglass starrte. Ich war nicht gerade bester Stimmung. Reisen ist manchmal eine ziemlich einsame Sache. Du triffst zwar eine Menge Leute, aber die sind nicht immer nach deinem Geschmack und vielfach willst du einfach deine Ruhe. Und so sass ich dann halt da und sinnierte darüber nach, was ich als nächstes tun sollte. Zurück nachhause wollte ich auf keinen Fall, das Geld reichte noch für eine schöne Zeit Reisen und ich glaubte noch nicht genügend Abstand zu dem was ich zurückgelassen hatte, gefunden zu haben. So sass ich da und schwelgte ein bisschen in melancholie (mein "Baum"-Zeichen ist Trauerweide) und dachte an nichts bestimmtes, als plötzlich neben mir Michael absass. Irgend wie musst er gar nicht realisiert haben das noch jemand anderes am Fensterplatz sass, da er mich nach einer geraumen Zeit plötzlich ganz verwundert ansah. Ich sagte Hallo und erinnerte ihn daran, das wir Zimmerkumpanen waren. Er schien mich am Anfang gar nicht zu erkennen, was eigentlich auch gar nicht verwunderlich war, war er doch fast nie auf dem Zimmer und der Rest der Zimmergenossen jeden Tag wechselte. Er nickte kurz und sah dann lange zum Fenster hinaus, nippte an seinem Bier. Ich dachte schon, das das alles an Unterhaltung mit ihm gewesen sei, als er dann den Kopf drehte und sagte:"Ah, you're Marcel." Ich nickte, sagte aber nichts weiteres. So sassen wir da, tranken unser Bier. Gesprochen haben wir praktisch nichts, höchstens den Regen angesehen und gesagt, dass es hier wirklich viel regne. Den Rest der Zeit sind wir unseren Gedanken nachgehangen. Nach drei Bieren stand er dann auf und ging ohne ein Wort zu sagen zum Pub raus. Als ich ein bisschen später ins Backpackers zurück kam, lag er bereits im Bett am schlafen.

Eines Morgens probierte ich die Besitzerin ein bisschen über Michael auszufragen, aber sie schien bei diesem Thema nicht sehr gesprächig zu sein und alles was ich erfuhr war, dass er ein wenig im Backpackers half und Frau und Kind vor Jahren bei einem Unfall verloren hatte.

Ich entschloss mich dann am nächsten Tag weiter zu reisen und als ich den Buss gebucht hatte, holte ich auf der Post Briefe ab. Darunter war ein Brief eines Freundes von zuhause. Was er dort schrieb gefiel mir gar nicht. Nichts hatte sich gebessert, es schien noch immer alles beim gleichen zu sein, ja eher noch schlimmer. Dies machte mich wütend, aber auch traurig, denn so hatte ich noch weniger Lust nachhause zurück zukehren. Ohne Nachtessen ging ich ins Pub und trank ein bisschen. So gegen elf war ich dann recht betrunken, schaute den Regen an und wünschte mir ein Regentropfen zu sein. Als ich mich für einen Blick durchs Pub umdrehte, sah ich das Michael wieder neben mir sass. Ich wusste nicht wie lange er schon da sass, ich hatte sein kommen nicht bemerkt. Seinem Blick nach musste auch er recht betrunken sein und um dies zu bestätigen begrüsste er mich mit einem Rülpser, welcher nach Rauch und Alkohol stank. So quitierte ich seinen Gruss mit einem lauten Wind. Wir schauten einander ganz erstaunt an und brachen dann in betrunkenem Gelächter aus. Zusammen gingen wir dann zum Tresen und jeder bestellte einen doppelten seines Lieblings-Whiskeys. Als wir zurück am Regenfenster anstiessen, toastete er: "To the anniversary!" Nach einem kräftigen Schluck fragte ich ihn ob denn heute sein Geburtstag sei. Nach dem er sein Glass in einem Zug geleert hatte, sagte er mit halberstickter Stimme: "Not birth-, deathday", stand auf und kam mit dem Gleichen für uns beide zurück, so beeilte ich mich mein Glass leer zu machen. Wir sassen eine Weile ruhig da, dann plötzlich fing er an seine Geschichte zu erzählen. Er schaute mich die ganze Zeit nicht an, sah nur zum Fenster raus, schien gar nicht mehr hier zu sein.

Früher hatte er auf der Nordinsel gelebt, hatte einen gut bezahlten Job gehabt, ein schönes Haus und eben eine wunderbare Frau und einen kleine Tochter, die er beide vergötterte. Er sagte mir, er hätte das grosse Los gezogen. Er wäre wirklich glücklich gewesen, hätte mit freuden den Rasen vor dem Haus, den frontlawn, gemäht - was er als Kind zuhause immer gehasst hätte und einmal den Vater fast mit dem Sack des Rasenmähers erschlagen hätte, als dieser ihn schallte, der Rasen sein zuwenig schön gemäht. Seine Frau sei grossgewachsen gewessen, hätte Beine eines Deers gehabt und, er machte eine Bewegung mit beiden Händen, sah mich mit Tränen erfüllten Augen an und blickte sogleich wieder weg.
Er schwieg eine Weile, wir beide tranken ein bisschen. Als der Regen ein wenig nachliess, fuhr er weiter. Sie lebten in einem Quartier mit vielen jungen Familien. Es war wirklich gut, sie kamen gut miteinander aus, im Sommer machten sie Grillparties, wenn es kälter war luden sie sich gegenseitig ein. Sie waren alle finanziell sicher gebettet, keine Reichtümmer, aber es liess sich gut leben. Etwas für Neuseeland seltenes war sogar der Fall. In ihrem Quartier lebten Maories, Pakehas, Islanders und Asiaten zusammen. Irgendwie schien dort eine Multikulturelle-Gesellschaft zu funktionieren. Er erzählte mir über die Parties, die sie gehabt haben, wie sie von einander lernten und jeder des anderen Kultur respektierte.

Wir waren beide recht betrunken und so kam meine immer währende Skepsis gegenüber seine Erzählungen auf, ich dachte seine Ausführungen seien betrunkenes Gelaber. Das war aber mein Real- oder muss ich sagen Pessimismuss, der mir dies einredete, den gerne hätte ich ihm geglaubt, liebend gerne hätte ich an so einem Ort gelebt.

Er hatte in einem grossen Industriebetrieb gearbeitet, irgendwo zwischen Verwaltung und Produktion, ich habe nicht ganz begriffen was er getan damals hatte. Ich wagte ihn aber nicht zu unterbrechen, den er war wie der Regen, seine Geschichte floss weiter, sie war nicht zu stoppen. Er lebte über 15 Jahre dort, und wie er berichtete muss dies Himmel auf Erden gewesen sein. Seine Tochter war zu einer bildhübschen Frau herangewachsen und seine Freunde sagten ihm im Schalk er müsse aufpassen, das sie keine Dummheiten machte. Er hatte aber keine Angst für sie, freute sich sogar auf ihre wilden Teenager-Jahre, wollte, das sie Spass hatte und war sicher, das sie nur das Gute für sich wählte.

Wir hatten beide leergetrunken und er war wieder still geworden. Ich nahm sein Glas und sah ihn fragen an, er nickte nur. So ging ich an die Bar und holte uns eine weitere Runde. Als ich so auf die Drinks wartete, dachte ich plötzlich, das der erste Teil seiner Lebensgeschichte wie die von Bon Scott tönte und mit ein paar verzerrten Gittarenakkorde im Ohr ging ich wieder zurück an unseren Platz. Wir nahmen beide einen tiefen Schluck aus unseren Gläsern und schauten wieder dem Regen zu.

Seine Tochter schien wirklich wilde Teenager Jahre durchzumachen und schien wirklich nur das Gute für sich zu wählen. Er und seine Frau verstanden sich prächtig und wie es aussah sollten sie wie im Märchen bis an ihr Lebensende so leben. Aber das Schicksal wollte es anders.

Eines Abends, sie sassen zuhause vor dem Fernseher, die Tochter war an irgendeiner Pary, es war Schulferien. Beide hatten eine strengen Tag gehabt, sie schauten irgend eine Soapopera. Er stockte.
Er könne sich erinnern, als wäre es gestern gewesen. Der Vater in der TV-Serie kam die Treppe hinunter und sagte etwas, das er nachgeschaut habe ob die Kinder schliefen und der Sohn habe gar nicht bemerkt, das die Türe offen war und habe etwas von:"Wanda, Wande." gestöhnt und die Decke sei auf und ab gegangen. Mit einem konsterierten Blick habe der TV-Vater seine TV-Frau angesehen und sagte dies erinnere ihn an seine Jugend, er könne sich aber nicht mehr zurückerinnern in welchen Zusammenhang. Das obligate Tonbandgelächter folgte dieser Aussage. Michael lachte trocken, es tönte aber eher wie ein husten.
Dies habe bei ihm etwas ausgelöst. Er wisse heute noch nicht was. Er habe plötzlich diese Soapopera zu hassen begonnen, früher hätte er keine Folge verpasst. Im gleichen Moment sei ihm der Rasen in den Sinn gekommen, den er am nächsten Nachmittag mähen wollte. Er habe an die Wan-Chans gedacht, die am Abend zuvor bei ihnen gegessen hatten und hätte voller Verachtung über deren gesülze über das gute Essen, den guten Wein und ihre langweiligen Ausführungen über ihre Heimat in Taiwan nachzudenken begonnen. Ihm kam in den Sinn, das seine Tochter mit irgend einem Typen irgendwo im Bett läge und sich zu einer lustversessenen Hure habe abstempeln lassen. Er habe zu seiner Frau rüber gesehen, wie sie an ihrem Bier nippte und dachte, das er mit dieser Schlammpe, die es nie fertig brachte den Abfall rechtzeitig vor die Tür zu stellen und die, wenn er mal im Bett etwas anderes wollte, einfach eine Migräne vorschob. In seinem Bauch habe es zu brodeln begonnen und nach dem die Show im TV fertig war gingen sie beide ins Bad um sich fürs Bett vor zu bereiten. Nachdem er aber die Zähne geputzt hatte sagte er ihr, er müsse noch schnell ein Bier trinken gehen zu Joey's an der Ecke. Sie sah ihn entgeistert an, erwiderte aber nichts und so zog er seine Schuhe an und ging in die Bar.
Er trank damals nicht viel. Vielleicht einige Biere an einer Grillparty oder ein bisschen Wein bei einem guten Abendessen. An diesem Abend jedoch trank er eine Unmenge Whiskey und als Joey sagte es gäbe nichts mehr und er solle jetzt nachhause torkeln, streckte Michael ihm einen Hunderter unter die Nase und sagte: " Gib mir die vier Roten Rosen dort." Joye tat's, Micheal nahm die Flasche und ging hinaus in den lauen Morgen. Auf einem Bank auf dem Heimweg, setzte er sich hin und schaute die Sterne an. Er wusste nicht was mit ihm passiert war. Er hatte nur einen gewaltigen Druck im Magen, ein Unruhre in sich, er wusste einfach nicht was zu tun war. Er wusste nur, das es so nicht weiters ging. So sass er dort und goss die ganze Flasche Whiskey in sich hinein. Als er nachhause torkelte, wakelte der ganze Himmel. Ihm war schlecht, wie schon lange nicht mehr. Zuhause angelangt, sah er seine Tochter mit irgend einem Typen vor dem Haus knutschen. Ihn packte eine Biblischewut und er stürzte auf den Jungen los und verprügelte den völlig überraschten jungen Mann. Micheal sagte, hätte er ein Messer dabei gehabt, er hätte dem Jungen den Schwanz abgeschnitten. Durch Umwege habe er aber später erfahren, das seine Tochter bis dahin nie weiter gegangen sei, als harmlose Küsse. Er hätte also wirklich einen Unschuldigen kastriert. Michael lachte wieder sein husten, sah die Gläser an und ging wieder zur Bar.

Ich schaute zum Fenster raus und wusste nicht so recht, was ich von der Geschichte halten sollte. Aber irgendwie war ich viel zu betrunken um nachzudenken und ich war gespannt darauf, wie es weiters ging.

Es ging ziemlich lange bis Michael wieder kam. Ich weiss nicht ob er jemand getroffen hatte, den er kannte und ein bisschen geplaudert hatte, oder ob er sich auf der Scheisse die Galle raus kotzte oder ob er einfach Mühe hatte seine Bestellung aufzugeben. Ich wusste nur, eine der drei Sachen wäre mir sicher passiert, hätte ich die nächsten Drinks holen müssen. Irgendwie sass er dann plötzlich wieder neben mir, hob sein Glas und ich beeilte mich meines mit der Hand zu treffen, um mit ihm anzustossen. Ein tiefer Schluck und ein langer Blick in den Regen hinaus schlossen das Ritual ab. Und so begann er wieder zu sprechen.

Also, er hatte dem Freund seiner Tochter die Nase und Zähne blutig geschlagen, war ins Haus gewankt und die Treppe in den ersten Stock auf allen vieren hinaufgekrochen. Er habe sich gefühlt wie Arnold Schwarzenegger in Terminator III. Voller Hass und Unverstandenheit sei er oben am Stiegengeländer gestanden und hätte in einer Lautstärke gebrüllt, die Nachbaren seien sicher erwacht. Unten im Treppeneingang sei seine Tochter gewesen und hätte im Schock nur noch geheult, ihr Freund war völlig verstört nachhause gerannt und habe die Nacht in der Hundehütte bei seinem besten Freund, Wanny, dem Schäfer geschlafen.
Michael war wieder ruhig. Der viele Whiskey liess in mir wieder die übliche Übelkeit aufsteigen. Ich unterdrückte jedoch dieses Gefühl, denn ich wollte wissen wie es weiters ging.
Michael blickte wieder von seinem Glas auf, in den Regen und erzählte weiters. Er sei damals, nach seinem Gebrüll ins Schlafzimmer gegangen. Er habe keine Rücksicht gekannt und habe einfach das Licht angezündet. Als er so seine Frau da liegen gesehen habe, die Augenlider vom Weinen rot aufgeschwommen, da habe ihn plötzlich eine unglaubliche Übelkeit erfasst und er habe über das ganze Bett gekotzt. Da habe sie die Augen geöffnet. Sie habe ihne mit Augen angeschaut, als sei er ein Ausserirdischer. Er können sich noch heute an den Blick seiner Frau erinnern, er werde ihn nie und nimmer vergessen. Dies sei aber das Letzte gewesen, an das er sich erinnern könne. Er sei auf das Bett gekippt, in seine Kotze rein und sei sofort eingeschlafen.

Als er am Morgen aufwachte, waren seine Frau und seine Tochter weg. Er wusst, er hatte sie verloren. Er wusste aber auch, das wenn sie ihm auch verziehen hätten, er nie mehr hätte mit ihnen zusammen leben können. Irgendetwas sei bei ihm an diesem Tag ausgelöst worden. Bis zum heutigen Tag wisse er nicht was. Nur eine Sache wisse er, an diesem Tag sei er gestorben und dies sein nun fünf Jahre her. Und immer an diesem Tag im Juli begehe er den Tag, als er aus seinem Paradies gerissen wurde.